CSD MTK 2023
Grußwort

Sven Rühl
Liebe Lesenden, liebe Queers,
unter dem Motto „Wir sind Mensch“ findet in diesem Jahr der dritte Christopher-Street-Day statt. In diesem Jahr in Eschborn und mit noch mehr Farbe als 2021 & 2022!
Ich freue mich, dass wir nun schon unseren dritten CSD hier im Main-Taunus-Kreis ausrichten dürfen und vor allem können! Im letzten Jahr hat uns die Gesellschaft nochmals vermehrt gezeigt, wie wichtig CSD sind, wie wichtig es ist für Menschenrechte auf die Straße zugehen und wie wichtig es auch noch heute ist gegen Diskriminierung zu kämpfen.
Hass und Gewalt dürfen in unserer Zeit kein Platz mehr bekommen und genau deswegen ist unser Motto in diesem Jahr „WIR SIND MENSCH“!!! Egal welche Hautfarbe, Sexualität, Herkunft, Religion oder Geschlecht jemand hat, wir alle verdienen eine Gesellschaft, in der wir nicht darauf reduziert werden. Jede*r hat ein Talent und das sollte zählen!
In dem letzten Jahr gab es bei unzähligen CSD’s Gewalt, Mord und Hass. Leider auch bei unserem in Kelkheim. Mein Team und ich werden uns weiterhin egal was kommt für ALLE MENSCHEN einsetzen! Versprochen! Ich freue mich euch beim CSD MTK in Eschborn am 03.06.2023 zusehen.
Euer Sven Rühl
Vorsitzender Colorful e.V.
Projektleiter CSD MTK

Bettina Stark-Watzinger
Liebe Community,
weltweit feiern viele Menschen den Christopher Street Day und setzen damit ein starkes Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Respekt. Auch die Menschen hier im Main-Taunus-Kreis haben die Initiative ergriffen und richten zum zweiten Mal den CSD aus. Es ist beachtlich, was die Initiatoren auf die Beine gestellt haben. Sie und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen: Der Main-Taunus-Kreis ist bunt! Er umarmt die Vielfalt!
Ich freue mich deshalb ganz besonders, den Christopher Street Day in diesem Jahr als Schirmherrin unterstützen zu dürfen. Es wird ein CSD mit starken Botschaften, tollem Programm und vielfältigen Künstlerinnen und Künstlern. Unter dem Motto „Liebe die Vielfalt“ treten wir gemeinsam ein für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch sich selbst verwirklichen kann. In der Unterschiede geachtet und wertgeschätzt werden. Und in der sich die Menschen in ihrer Vielfalt mit Respekt begegnen.
Leider ist das auch heute noch keine Selbstverständlichkeit. Es darf nicht sein, dass Menschen Angst davor haben, zu ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität zu stehen und diese sichtbar zu machen. Niemand darf deshalb benachteiligt, ausgegrenzt oder gar angegriffen werden. Hass und Diskriminierung haben in unserer Gesellschaft keinen Platz!
Die Förderung einer vielfältigen und toleranten Gesellschaft ist mir persönlich ein wichtiges Anliegen. Jede und jeder hat die gleichen Rechte, muss die gleichen Chancen haben und vor Diskriminierung geschützt sein. Deshalb müssen Aufklärungs- und Beratungsangebote verstärkt unterstützt werden, insbesondere an Schulen und in der Jugendarbeit. Zudem muss das Transsexuellengesetz abgeschafft und durch ein Selbstbestimmungsrecht ersetzt werden. Auch das Blutspendeverbot für homosexuelle Männer und Trans-Personen muss fallen. Nicht zuletzt gilt es, Regenbogenfamilien stärker in der Familienpolitik zu verankern. Es gibt noch viel zu tun und zu erreichen.
Ich wünsche uns allen einen tollen und erfolgreichen Christopher Street Day 2022, hier in Kelkheim. Zeigen wir gemeinsam, dass wir die Vielfalt lieben!
Herzlichst
Ihre
Bettina Stark-Watzinger MdB
Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Main-Taunus (181)
Bundesministerin für Bildung und Forschung
Landesvorsitzende der Freien Demokraten Hessen

Julia Ostrowicki
Liebe Alle,
dass der Christopher Street Day (CSD) dieses Jahr in Kelkheim stattfindet, freut mich nicht nur als Stadtverordnetenvorsteherin ganz besonders, sondern auch persönlich. Als offen lesbisch lebende Frau setze ich mich seit vielen Jahren politisch für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung ein. Ich kenne viele der Ängste und Sorgen von LGBT*IQ -Personen und es ist mir wichtig, für unsere Anliegen zu sensibilisieren. Denn auch wenn sich in den vergangenen Jahren Vieles positiv entwickelt hat, wie zum Beispiel die „Ehe für Alle“, so werden doch viele Lebensentwürfe immer noch nicht als selbstverständlich akzeptiert. Auch heute noch werden junge homosexuelle Menschen oder trans* Personen auf offener Straße angefeindet und angegriffen. Vielen fällt es nach wie vor schwer, sich zu outen, weil sie mit Vorurteilen konfrontiert werden. Daher sind Veranstaltungen wie der CSD so wichtig, um deutlich zu machen, dass die Gesellschaft überall, auch hier im Main-Taunus-Kreis, bunt und vielfältig ist.
„Liebe ist Vielfalt“ lautet daher auch das passende Motto des diesjährigen CSD. Und es ist angesichts von Krieg und Hass aktueller denn je. Gerade in diesen Zeiten, in denen wir in unserem Selbstverständnis von Frieden zutiefst erschüttert werden, müssen wir Zeichen für Liebe, Akzeptanz und Zusammenhalt setzen. Vielfalt ist keine Mode, Vielfalt gab es schon immer, nur war sie leider oft nicht sichtbar. Doch nur wer sichtbar ist, findet auch statt. Ich möchte mich an dieser Stelle daher ganz herzlich bei Outingblog e.V., allen voran Sven Rühl, für die Organisation des CSDs bedanken. Mit Eurem Engagement sorgt Ihr für Sichtbarkeit – und das ist gut so! Ich wünsche uns allen einen wunderbaren Tag, einen Tag voller Liebe!
Julia Ostrowicki
Stadtverordnetenvorsteherin
Kelkheim (Taunus)

Bärbel Grade
Ihre Bärbel Grade
Erste Stadträtin der Stadt Eschborn

CSD Deutschland
Wir schreiben das Jahr 2022.
Das dritte Jahr mit der Pandemie, die unseren Aktivismus und unser Wirken als CSD’s herausfordert.
Und im Jahr 1 der neuen Regierungskoalition in Berlin. Die selbsternannte Zukunftskoalition verspricht nicht weniger, als eine Zeitenwende. Tatsächlich scheint für LGBTIQ+ so etwas anzustehen.
Erstmals hat eine Bundesregierung einen Beauftragten für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt bestellt.
Dazu gratulieren wir Sven Lehmann und der neuen Regierung ausdrücklich. In diesem Rahmen soll ein nationaler Aktionsplan für die Akzeptanz und den Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt entwickelt und Deutschland zum Vorreiter beim Kampf gegen Diskriminierung werden.
Wir werden dieses Vorhaben aufmerksam begleiten und sind auf die Ergebnisse gespannt.
Denn allzu oft wurden Wahlversprechen nicht eingehalten! Die CSD’s jedoch, werden der Regierung genau auf die Finger schauen und die Umsetzung anmahnen.
Doch auch eine andere Zeitenwende hat uns ereilt.
Wir hofften diesen Sommer wieder einigermaßen unbeschwert die Straßen im Kampf für unsere Rechte zu erobern, mit dem Ziel mehr Sichtbarkeit zu erreichen und eine Plattform für alle Mitglieder unserer breiten Community anbieten zu können.
Der CSD ist eine Demonstration für die rechtliche Gleichstellung aller Menschen, für Akzeptanz und für ein friedvolles und von gegenseitigem Respekt geprägtes Leben aller miteinander.
Nun müssen wir dieses Jahr in unserer unmittelbaren Nachbarschaft erleben, wie grundlegende Menschenrechte in verbrecherischer Art und Weise mit den Füßen getreten werden.
Ein freiheitsliebender Staat wird aus Angst vor zu viel Demokratie, vor zu viel „Verwestlichung“ angegriffen, seine Bewohner*innen beschossen und aus dem eigenen Land vertrieben. Aus Angst vor gelebter Demokratie, aus Angst vor Verlust des Einflussbereichs und aus kleingeistigem Machtstreben heraus. Und wohl auch aus der Angst – vor der eigenen Schwäche.
Auch unsere Community wird vom Aggressor als ein Mitgrund für den Überfall auf die Ukraine genannt. Mal sind wir „dekadent“, dann wieder „verweichlicht“, dann wieder „unnatürlich“.
Wir wissen welchen Bedrohungen, Schikanen und oft genug auch tödlicher Verfolgung LGBTIQ+ in Russland und seinen Vasallenstaaten, wie Belarus, oder Tschetschenien ausgesetzt sind.
Die Ukraine war für viele ein sicherer Hafen, um dem zu entfliehen.
All die Rechte, die überwiegende Akzeptanz in der Gesellschaft, die wir hier in Deutschland über viele Jahre erreicht haben, die für einige junge Menschen so selbstverständlich scheinen, wurden über Jahrzehnte erkämpft und erstritten.
Ganz Osteuropa steht am Abgrund jeglicher Möglichkeiten in diese Richtung zu kommen. Die Menschen müssen sich wieder verstecken, ihr wahres Ich verleugnen. Und allein sich über Nicht-Hetero-Normative Lebensweisen zu informieren ist nahezu strafbar. Und auch bei uns in Deutschland wird seit Jahren von rechts-außen permanent in die gleiche reaktionäre Richtung agitiert.
Wir stehen hier in Solidarität mit allen Menschen die verfolgt werden! Wir stehen hier in Solidarität mit Lesben, Schwulen, trans* und inter* Menschen, von bi+- und a_sexuellen Menschen.
Wir stehen hier in Solidarität mit allen Minderheiten, die nicht frei und sicher leben können, gleich welcher Religion und welcher Hautfarbe.
Wir stehen hier für die Einhaltung der Menschenrechte.
Wir stehen hier und demonstrieren für alle, die das nicht tun können oder dürfen!
Euer CSD Deutschland Vorstand